Mittwoch, 26. Dezember 2012

What will last and what will fade away?

Ich bin hier und nicht zuhause, und ich bin mehr als nur froh darum. Ich habe es gar nicht verdient, dass jemand so lieb zu mir ist, und trotzdem ist das jemand. Und ich merke in letzter Zeit mehr denn je, wie kaputt ich bin, und vor allem wie kaputt und krank mein Körper ist. 
Die Nächte sind der Horror, Bauchkrämpfe und Schmerzen am ganzen Körper, ein Herz das wehtut, mal zu schnell und mal zu langsam schlägt. Und ich finde einfach keinen Schlaf. Mein Körper quält mich mit Schmerzen, mein Verstand quält mich mit all den Gedanken, die niemals still stehen.

Letzte Nacht als es mir nicht gut ging hielt mich mein Bruder, und schüttelt mich auf einmal panisch und ruft meinen Namen. "Weiteratmen! Du musst weiteratmen!" Ein verwirrter Blick meinerseits, die Erklärung seinerseits: Meine Atmung hat scheinbar kurz ausgesetzt. Ich weis nicht, was mit meinem Körper nicht stimmt, aber ich weis dass etwas nicht stimmt. Etwas ganz und gar nicht stimmt. Ich weis nicht, ob mir das nun Angst machen sollte oder nicht, ich fühle gar nichts. Nicht meinetwegen. Aber es gibt etwas, das mich sehr traurig machen würde: Wenn jemand um mich weint. All die Jahre hatte ich keine Hoffnung, hatte und wollte keine Zukunft, für mich gab es die irgendwie nicht, weil ich nichts als negative Dinge kannte. Und nun, da mir jemand die Hoffnung auf eine Zukunft geschenkt hat, weis ich nicht ob ich sie wirklich haben werde. Wie lang ich sie haben werde. 
"Ich hab Angst, dass du einschläfst und nie wieder aufwachst." Dieser Satz geht mir nicht aus dem Kopf. Den ganzen Tag schon nicht. 
Wahrscheinlich ist das alles absolut harmlos und ich mache mir nur unnötig Gedanken. 

Noch nie zuvor hat mir jemand eine Geschichte erzählt, eine Geschichte für mich erfunden und erzählt. In der Nacht bekam ich eine zu hören. Wenn ich noch weinen könnte, dann hätte ich geweint und erst irgendwann wieder aufgehört. Weil mich das so berührt hat in diesem Moment. Eine Geschichte, viel zu schön und zu traurig. Zu wahr und doch so wahr wie nur eine Geschichte gedichtet aus dem Leben eines Mädchens sein kann, das ich täglich im Spiegel sehe. 

Ich habe etwas an das ich glauben kann. Wenn ich doch nur daran glauben könnte. Doch das fällt mir so unendlich schwer. An irgendetwas zu glauben. Ich kann das einfach nicht. Ich glaube an nichts. Ich kann an nichts glauben. Und doch würde ich es so gerne. Ich will daran glauben, doch ich kann nicht. Und das tut mir so leid. Das macht mich so unglaublich traurig, dass es mich innerlich zerreist. 

Ich kann mit so vielem nicht umgehen. Mit all dem negativen in meinem Leben nicht, mit all den quälenden Gedanken, Erinnerungen und Träumen nicht. Und dennoch kann ich auch mit dem wenigen guten nicht wirklich umgehen. Und das quält mich. Warum kann ich das nicht?

Ich weis nicht mehr was ich noch denken oder fühlen soll. Es ist gleichzeitig viel zu viel und viel zu wenig. Ich bin verwirrt, versuche meine Gedanken irgendwie zu entwirren, irgendwie einen Weg in all dem zu suchen, den es aber nicht gibt. Selbst wenn ich krank im Bett liege, mir alles weh tut, kann ich nicht aufhören zu denken, auch wenn mein Kopf wie vernebelt ist. 

Lass mich nicht allein! Diese Worte, von mir ausgesprochen. Und dahinter lauert die Angst. Denn ich kenne es nicht anders. Bisher hat mich jeder irgendwann allein gelassen. 
Ich weis nicht wo ich anfangen soll und wo ich aufhören kann. Ein Buch ohne Anfang und ohne Ende. So viele Seiten, unbeschrieben. So viele durchgestrichene Seiten und Sätze, so viel ausradiert und doch haften geblieben. So viele Buchstaben, die sich zu wirren Worten ordnen. Auf der aufgeschlagenen Seite verweilend, zittert meine Hand bei dem Gedanken daran, umzublättern, eine neue Seite aufzuschlagen, leer und weis und vielleicht niemals voller Worte, und zugleich wünscht sie sich nichts mehr als das. 

Mittwoch, 19. Dezember 2012

The dark melody inside me

So viele Einträge geschrieben in der letzten Zeit. Sofort wieder gelöscht, kaum dass die Worte getippt waren. Nie veröffentlicht, tausende Worte geschrieben, und doch totgeschwiegen. Denn ich kann nicht, kann all das nicht in Worte fassen, was in mir ist. All diese Dinge...
Ich kann einfach nicht. Aus meinem Mund kommt nicht ein Wort, auch wenn ich es versuche. Mein Körper reagiert mit Panik, unkontrolliertem Zittern und schrecklicher Angst. Mein Gehirn schafft es irgendwie die Gedanken und Erinnerungen halbwegs auszublenden, zu vergessen für den Moment. Zu verdrängen. Denn vergessen ist es nie, irgendwo in den tiefsten und dunkelsten Ecken lauert es, und begleitet mich wohin ich auch gehe.
Ich bin am Limit, halte es nicht mehr aus, weis aber dass ich muss weil ich nicht aufgeben darf. Weil da noch diese Hoffnung ist, dass es eines Tages doch noch besser werden wird, auch wenn nicht ich es bin, die diese Hoffnung trägt. Ich habe so Angst die einzigen Menschen zu enttäuschen, die überhaupt an mich glauben. Halt mich. Bitte, halt mich fest. Und lass mich nie mehr los. Ich bin nur ein Blatt im Wind, wer weis wo ich lande, ertrinke im tiefsten dunklen Wasser, zerbreche im zerrenden Sturm. Halt mich fest.

Mir geht es nicht gut. Das merke ich jeden Tag. Und doch lächle ich und sage, dass alles in Ordnung ist. Kann ich wirklich so gut lügen? Warum schaffe ich es nicht, jene zwei kleinen Wörter auszusprechen, die ich so gerne aussprechen will? Aber stattdessen sage ich mir, ich muss es allein schaffen, und entweder ich schaffe es oder ich schaffe es nicht. Und ich weis dass ich es nicht schaffe. Ich spüre es, jeden Tag. Es ist mein eigener Untergang, eine Abwärtsspirale unterlegt in rot, und ich selbst kann nichts tun, außer mir dabei zuzusehen. All die Worte und Schreie bleiben in mir.
Ich kann nicht hinaus, aus dem Käfig, der nur in meinem Kopf existiert. Und niemand kann hinein, denn ich kann niemanden hineinlassen. Ich weis nicht wie.
Ich habe Angst.

Mittwoch, 12. Dezember 2012

It's taking over me..

Quälend langsam vergehen die Tage. Noch quälender die Nacht. Draußen glitzert der Schnee in der Nachmittagssonne. Weihnachtslichter beleuchten die Nacht. Die Weihnachtszeit könnte vielleicht sogar schön sein, wenn ich sie nicht so sehr hassen würde. Ich wache auf und kann nicht aufstehen, alles tut weh. Ich bleibe also zuhause. Doch nun fühlt es sich an, als würde die Stille um mich herum, das schweigen des Hauses und seiner Bewohner, mich erdrücken. Ich ertrage diese Stille nicht, die so laut ist. Die Gedanken in meinem Kopf schreien noch lauter. Mein Kopf tut so weh. Und zugleich ertrage ich es nicht, unter vielen Menschen zu sein, in der Schule mit all den anderen im Unterricht zu sitzen, die ihr Leben leben, die lachen und sich anschreien, die gemeinsam für eine Zukunft leben, die es für mich nicht gibt. Ich halte es dort nicht aus. Ich fühle mich so fremd, so absolut abartig anders. Die anderen spüren das. Es ist, als würde man um mich herum eine dunkle Aura flimmern sehen, die andere von mir fernhält.
Schneeflocken fallen leise und geräuschlos, durchbrechen die Stille nicht. Kälte kriecht über Fußboden und Wind in meinen Körper. Lachen erstickt, Lachen verloren. Tränen versiegt, Tränen verloren.
Hab mich selbst verloren. In meiner Winterwelt ist kein Platz für etwas anderes als Leere, Kälte und den Tod.
Denn wie macht man weiter? Wie soll man weitermachen, wenn man es einfach nicht kann?
Ich weis es nicht.  
All die Gedanken, all das woran ich nicht denken will, quält mich. 
Brennende, eiskalte Flammen.

Sonntag, 9. Dezember 2012

Human life is a senseless dream

Dunkelheit. Traumbilder, die mich auch nach dem Aufwachen nicht loslassen. Zuhause wird es immer, ich ertrage selbst die Blicke meiner Eltern nicht. Mir ist eiskalt, dauerhaft eiskalt, egal was ich versuche, wie viele Sachen ich mir übereinander ziehe, mir wird nicht wärmer. Die Kälte frisst sich durch mich hindurch, nistet sich in meinen Knochen ein. Mein Körper tut weh. Mein Herz tut weh, als könnte es sich nicht entscheiden, ob es weiter schlagen soll oder doch nicht. Ich fühle mich alles andere als gesund. Ich ertrage mich selbst nicht, stehe vor dem Spiegel und kann dieses Mädchen darin nur hassen. Ich schleppe mich durch die Tage, ertrage es nicht im Unterricht zu sitzen, ertrage aber auch die Einsamkeit nicht, die mich überallhin begleitet. Ich fühle nur Leere, und fühle nichts. Ob ich wach bin oder schlafe verliert sich in einem grauen Nebelschleier. Alles zieht vorbei, nur ich bewege mich nicht. Verdrängte Erinnerungen kommen wieder hoch, lassen mich nicht los. Ich stoße stumme Schreie aus, doch nichts geschieht. Nur Blut das im Abfluss zu Wasser zerfließt. Was ist Leben? Alles was von Menschen am Ende übrig bleibt, ist ein Haufen nichts.

Willkommen in meinem Leben.

Freitag, 7. Dezember 2012

Fragenkarusselle, die nur in meinem Kopf existieren

Wo ist die Wirklichkeit, die ich niemals empfand? Die Realität, nicht Scheinwelten und Illusionen, ist es, das uns zeigt, wer wir wirklich sind. Doch wer bin ich? Ich fühle mich nicht wirklich. Fühle mich nicht echt. Ich will fühlen, dass ich da bin, dass es mich gibt, denn diese Leere und Sinnlosigkeit, diese Gefühllosigkeit, ertrage ich nicht. Ich fühle mich nicht wirklich. Kann etwas, das nicht wirklich ist, dennoch existieren?
Ich wünsche mir zu verschwinden, und habe zugleich das Gefühl ich bin schon längst nicht mehr da. Ich scheine nur aus Widersprüchen zu bestehen. Keine Logik im ganzen. Da auch kein Sinn vorhanden ist. Kann es ohne Sinn irgendeine Form von Logik geben in dieser Welt, diesem Leben?
Kann dieses Leben mir einen Sinn geben, wenn diese Welt keinen hat? Warum schlafen all die guten Träume in der Welt des Vergessens, während sich aderschwarz und blutig rot die Alpträume durch meine Gedanken und Erinnerungen ziehen?
Wo ist der Himmel, den ich mir wünsche, wo ist das blau, das den Vögeln ihre Flügel verleiht? Wo ist die Wärme, die den Schneeflocken ihre Schönheit lässt? Wo ist der Tod, der nicht an Türen klopft, wo ist das Ende, das ich nicht sehe?
Kann es ein Ende geben, wenn es keinen Anfang gab? Kann es im Tod ewige Ruhe geben, wenn man sie im Leben nicht kannte? Man kann nicht jemand anders werden im Leben. Doch kann ich jemand werden, wenn ich niemals ich selbst war? Kann ich ich selbst werden, wenn ich niemals jemand war?
Kann es eine Zukunft geben, wenn die Vergangenheit niemals vorbei ist? Kann man in eine Zukunft sehen, wenn man in der Vergangenheit festhängt, kann man in eine Zukunft gehen, wenn die Gegenwart wie eine Endlosschleife immer wieder von vorne abläuft?
Kann man Träumen, in einem tiefen dunklen Meer? Kann man jemals leben, wenn man nur sterben auf Raten kennt?

Mittwoch, 5. Dezember 2012

Wie ein Vogel ohne Flügel...

Einschlafen und nie wieder erwachen. Fliegen lernen und den blauen Himmel sehen. Aus der Dunkelheit dunkle Wege in eine weniger dunkle Zukunft gehen. Warten bis der Atem in der Kälte gefriert und mein Herz  nicht mehr schlagen will. Darauf warten, dass auch für mich eines Tages der Winter endet. Kaputte Scherbenhaufen meines Herzens, nur ein leeres Loch in mir. Kranker Körper, kranker Geist. Ich will gehen, will endgültig verschwinden. Und will den lieben Worten, die mir jemand sagte vertrauen, die so warm sind. Fühle mich zerrissen, innerlich von all den schlimmen Dingen immer mehr und mehr in Fetzen gerissen. Will eines Tages den Himmel sehen. Will eines Tages meine tote Hoffnung wieder zum leben erwecken. Will lernen, wie es geht zu leben. 
Doch ich weis nicht ob ich das kann.

Leser ♥