Donnerstag, 25. Oktober 2012

sinnlose Leere. leere Sinnlosigkeit.

Unruhige Träume begleiten mich durch die Nacht. Ein Erwachen in Finsternis, nur um dann festzustellen, dass ich noch immer im Traum gefangen bin. Ob ich wach bin oder schlafe, geht irgendwie ineinander über. 
Ein Herz, das schlägt und sich dann krampfartig zusammenzieht, ein kurzer stechender Schmerz. Bauchkrämpfe, Erschöpfung. Einschlafen. Die Decke rutscht halb vom Bett und ich zittere vor Kälte, als ich nur halb zugedeckt wach werde. Es ist Nacht, oder vielleicht auch schon sehr früh morgens, zumindest ist es dunkel. Ich habe Angst. Angst wegen den Träumen, aus denen ich gerade erwacht bin. Ich schlafe erneut ein. Bis mich der Wecker wieder aus dem Schlaf reisst. Die Nacht ist dunkel, doch auch der Tag ist nicht hell. Wie eine Marionette ziehe ich mich an und blicke in den Spiegel, während ich mich frage wer gerade an meinen Fäden zieht. 
Die Welt rauscht vorbei. Eingesperrt in die übervolle S-Bahn blicke ich sehnsüchtig nach draußen, blicke aus dem Fenster, wo die Welt in kurzen Farben des hereinbrechenden Morgens vorüberzieht. Alles verschwimmt, ich tauche ein in diesen tiefen Ozean, schwimme auf den verzerrten Bildern, der rasend schnell vorbeiziehenden Welt, und versuche nicht darin unterzugehen.
Die Sinnlosigkeit liegt wie ein dunkler, grauer Schatten über allem. Auch wenn Dinge mit dem Verstand und mit Logik erfassbar sind, heißt das nicht, dass sich dahinter auch irgendwo ein Sinn versteckt. Auch wenn man noch so lange sucht, und noch so klug ist, was nicht existiert kann man auch nicht finden. Und wenn man dumm ist, kann man erst recht nichts finden, erst recht nichts verstehen. Warum kann man für die einfachsten Dinge zu dumm sein, während man in absolut unwichtigen Dingen scheinbar ziemlich gut ist? Eine Frage ohne Antwort. Ein leises Seufzen eines Mädchen in einer S-Bahn. Ein resigniertes Ausatmen, das kaum die Scheibe beschlägt.
Allein. Ich fühl mich so allein. Ich spiele anderen eine Person vor, die ich nicht bin. Ich trage viele Masken. Doch wer oder was ich bin, das weis ich nicht. Was darunter liegt, kenne nicht einmal ich so wirklich. Und so langsam beginne ich daran zu zweifeln, dass überhaupt etwas darunter liegt. Vielleicht existiere ich gar nicht, vielleicht existiere ich nicht mehr, und habe es bisher nur noch nicht begriffen. 
Das ist Unsinn, sagt mein Verstand. Und trotzdem ist da diese Leere in mir, die nichts füllen kann, die niemand sehen kann, die keine Logik dieser Welt erklären kann.
Meine Augen tun weh. Ich bin müde. Nicht nur mein Körper ist müde, aufgrund des Schlafmangels. Auch mein Kopf ist müde, sich immer und immer wieder über die selben Dinge den Kopf zu zerbrechen; immer und immer wieder nach Antworten zu suchen, die man vermutlich gar nicht finden kann, weil es sie nicht gibt. 
Ich habe Angst. Ich fühle mich allein. Meine Finger streichen über das kalte Glas des Spiegels an meiner Wand. Vorsichtig, als würde das Glas sonst brechen, die Berührung ist kaum mehr als ein Windhauch. Ich blicke in das Gesicht des Mädchens im Spiegel. Diese Augen, in denen so tiefe Sehnsucht zu lesen ist, und zugleich so tiefe Leere. Diese Augen. Ich will nicht, dass das die meinen sind. 
Unerfüllbare Sehnsucht und Leere, wie zwei Seiten eines Spiegels. Nicht gleich, aber dennoch untrennbar verbunden. 
Leere, die grenzenlos ist, und irgendwie gefüllt werden möchte.
Sehnsucht, die einen langsam auffrisst, und deshalb unerfüllbar ist, weil man nicht einmal weis was es ist, dass einem fehlt. Etwas, damit man nicht mehr kaputt ist sondern wieder ganz. Etwas, das es einem ermöglicht wirklich zu leben, statt nur zu existieren. Etwas, das diese Leere in einem selbst füllen kann. Es ist irgendetwas sehr sehr wichtiges, doch was es ist vermag man nicht zu sagen. Doch man weis, dass es etwas ist, das nicht existiert, etwas das man niemals finden wird weil man es gar nicht finden kann.

3 Kommentare:

  1. diese Augen, die die Welt in sich verstecken
    soviel Sehnsucht, soviel Leere? das macht mich unheimlich neugierig

    weißt du, manchmal glaube ich, da sind keine 100e Kilometer zwischen uns. Nur ein paar Gedankensprünge, da gleich um die Ecke.. ganz nah.
    Liebe Grüße, :)

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  2. für dich :)
    http://www.youtube.com/watch?v=NZrDTipAMek

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  3. Ich werde versuchen deine Leere zu füllen, so wie du meine Leere füllst. Selbst wenn wir nur zum Existieren geschaffen wurden, so existieren wir gemeinsam...

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