Sonntag, 22. Juli 2012

Angst

~ Fear is the only enemy you can't escape. Because it exists in the one place you can't run away off. Your own mind. ~

Angst. Ich habe Angst. Oft wenn das Gefühl übermächtig ist denke ich, dass mein Leben aus gar nichts anderem mehr besteht. Ich selbst bin nichts. Ich bin eine Puppe, eine Marionette, an deren Fäden die ganze Welt zerrt, zu viele Menschen, die versuchen mich in verschiedene Richtungen zu zerren, mich zu dem zu machen, was sie haben wollen. Aber keiner bemerkt, dass sie an einer seelenlosen, leblosen Puppe zerren, einem im Grunde toten Mädchen, das die Maske einer Lebenden trägt.
Ich bin beherrscht von all den negativen Gefühlen, all den Erinnerungen, die wie Gift durch meine Adern fließen. Ich bin nichts. Bin wertlos. Bestehe nur noch aus schlechten Erinnerungen, zu vielen Ängsten und zu vielen schlimmen Gedanken, Erlebnissen und Träumen und zu viel Traurigkeit. Ich bin nichts mehr. Von mir ist nichts mehr übrig. Alles was ich einmal war ist verschwunden, ertrunken in einem Meer aus Tränen Dunkelheit.

Ich habe Angst, meiner Mutter zu begegnen wenn sie aus dem Krankenhaus kommt. Angst vor den Vorwürfen, die kommen werden. Angst vor der Reaktion meines Vaters, wenn er auf die Fragen und die Worte wartet, die ich nicht aussprechen kann. Ich habe Angst vor der Zukunft. Ich habe Angst vor der Vergangenheit. Und Angst vor der Gegenwart. Und ich habe Angst vor den Nächten, die ziemlich furchtbar sind. Und ich habe Angst vor so vielem mehr. Angst davor, ständig weinen zu müssen. Angst für immer traurig und depressiv zu sein, dass es niemals besser wird, nie mehr besser werden kann.

Ich will drei Jahre alt sein, noch nicht wissen was Traurigkeit ist, und vor einem weissen Blatt Papier sitzen. Und dann mit neonbunten Farben, einfach drauflosmalen, für andere nur wirres sinnloses Gekritzel, für mich selbst die ganze Welt, grenzenlos und undefiniert, das Bild kann alles sein und gleichzeitig nichts.


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