Sonntag, 12. August 2012

Gefangene meiner eigenen Ängste und Gedanken


So viele Ängste, die mein Leben beherrschen, mich beherrschen. Finstere Gedanken, die in mir wohnen, Ängste die sich in mein Herz krallen und mir das Atmen schwer machen. Ich habe viel zu viele davon, schon mein ganzes Leben lang, so viel mehr als andere Menschen, so viel stärker und intensiver irgendwie. Ich lebe damit weil ich damit leben muss, aber ich sage nicht, dass ich damit leben kann. Denn ich kann es nicht, es ist so schwer. Viel zu viel Angst, vor viel zu vielen Dingen, viel zu vielen Erinnerungen, viel zu vielen Vorstellungen und Ängsten, eine Alptraumwelt in meinem Kopf, in meinen Gedanken, die mich regelmäßig durch die Hölle führt. In meinem Kopf, ich bin eine Gefangene in meinem eigenen Kopf. Ein Käfig, zwar mit Schloss, doch ohne Schlüssel, und unsichtbare eiserne Ketten, all meine Ängste, die mich so fest halten, an mir zerren und mir weh tun, dass ich nicht frei kommen kann, mich nicht einmal bewegen kann, nicht rufen kann, auch wenn ich es möchte, nur weinen kann.

Ich bin wie ein gefangener Schmetterling, wenn ich hilflos mit den Flügeln schlage komme ich nicht frei. Die Ketten, die mich halten, sind so schwer, und ich selbst bin so hilflos und schwach. Ich wünsche mir Stärke, wünsche mir stark genug zu sein, um mit dem Leben klar zu kommen und mit mir selbst. Stark genug um die Ketten meiner Ängste, das Gefängnis, das in meinem Kopf, meinen Gedanken existiert, endlich zu verlassen.  Und eine Welt zu sehen, die schön sein kann, in der es schönes gibt, und mich keine Ängste und Zweifel und schlimmen Dinge und Erinnerungen daran hindern, auch Teil davon zu sein. Ich will aus dem Schatten, in dem ich lebe, hinaustreten ins Licht. Und die Sonnenstrahlen auf der Haut spüren, und sehen, sie verbrennen mich nicht.

Ich bin auf der Suche, doch was ich suche, das weis ich nicht. Ich weis nicht, ob ich es jemals wirklich wusste, doch ich habe aufgegeben nach der Antwort zu suchen. Ich bin wie eine ruhelose Wanderin im Nebelmeer, die nichts sehen kann, keinen Weg, keinen Sinn, kein zurück, kein wohin.

Menschliche Wünsche und Träume sind so zahlreich und bedeutungslos wie die Sterne in dunkler Nacht, und dennoch zaubern sie kleine Lichtpunkte in die Finsternis, und erlangen dadurch eine Bedeutung, deren Ausmaß über jede Logik und vom Verstand erfassbare Vernunft hinausgeht.

Mein Leben ist voller Leere, vor mir und hinter mir liegt nur eine leere Winterwüstenwelt. Vielleicht werde ich auch weiterhin verloren sein, aber ich werde dennoch weitergehen, werde versuchen irgendwie von meinen Ängsten frei zu kommen, irgendwie damit leben zu lernen, werde der sanften und zarten Melodie folgen, die in mir erwacht ist, und leise erklingt.

Die Dunkelheit wird vielleicht irgendwann schwächer, sie durchdringen zarte Strahlen von Licht. Auch wenn ich meinen Weg noch nicht sehen kann, so werde ich dennoch weiter voran schreiten, versuchen die Vergangenheit hinter mir zu lassen, die zwar dennoch bei jedem Schritt wie ein Schatten bei mir bleibt, und trotz aller vergangenen und nie verheilten Wunden ein kleines Licht im Herzen tragen, das Hoffnung heißt und mir den Weg durch die Finsternis weist.

2 Kommentare:

  1. Damit hast du den Nagel auf den Kopf getroffen. Ich hasse es einfach so die Kontrolle zu verlieren, zu wissen, dass diese Gefühle nicht wirklich die meinen sind, aber neben ihnen nichts anderes mehr spüren zu können. Angst ist so einverharmlosendes Wort, es fühlt sich mehr an wie ein mentaler Zwang, eine Gefühlsblockade die man nicht einfach so überwinden kann.. Etwas das einem selber in den Rücken fällt, egal wie sehr man sich dagegen wehrt.
    Wobei ich sagen muss, dass es mir im Vergleich zu deinen Schilderungen noch harmlos ergeht, so wild ist es bei mir nur in diesem einen Bereich.. Üblicherweise weiche ich ihm einfach aus. (Du kannst dir denken, dass ich mich die ganze Zeit frage wie ich es soweit kommen lassen konnte. :/)

    Ich hoffe du findest noch deine Sterne - ein treffender Vergleich, treffender als ich sagen kann. Die Bedeutung der Träume und Ziele liegt weniger am Erreichen und der Erfüllung als am simplen Streben, der Richtung die sie uns im Leben geben.
    Ich hoffe du findest was du liebst und wofür es sich zu kämpfen lohnt. <3

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  2. Danke für dein liebes Kommentar!
    Habe mich echt über deine Worte gefreut :)
    liebe grüße *knuddel*

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