Montag, 5. März 2012

Alone in the dark...where are the wings to lead me through the veil?

~ I tell you my secrets -
and all you do
is telling me lies ~


Ich hab Angst. Jedes Mal wenn ich jemandem etwas über mich erzähle. Weil ich mir nie sicher sein kann ob ich anderen vertrauen kann. Weil man den anderen, je mehr man über sich selbst preisgibt, umso mehr Möglichkeiten gibt einen zu verletzen. Und daran bin ich dann selbst Schuld, weil ich leichtfertig vertrauen geschenkt habe, mich an diese Hoffnung geklammert habe, dass es nicht wieder enttäuscht wird. 

Außerdem habe ich Angst, dass die anderen mich irgendwann nicht mehr verstehen, je mehr sie von mir erfahren. Mich irgendwann einfach nicht mehr verstehen können, weil es zu viele Dinge in mir gibt, die niemand verstehen kann. Zu viel Dunkelheit. Zu viel Traurigkeit. Zu viele depressive Gedanken, die "normale" Menschen nicht verstehen können. 

Bisher wurde ich von jedem entweder irgendwann enttäuscht oder benutzt oder einfach nur allein gelassen. 
Und trotzdem verschwindet diese Hoffnung nicht. Aber genauso wenig verschwinden die Tränen.
Ich weis einfach nicht, was ich machen soll. Für jemanden wie mich gibt es einfach kein zurück mehr. Ich werde niemals so sein und so leben können wie andere. Dafür bin ich zu kaputt. Ich bin das geworden, was die Menschen aus mir gemacht haben. Und was vielleicht schon immer in mir war.
Ich bin kaputt aber das kann man mir nicht allein vorwerfen wie manche es tun. Ich hab mich nicht selbst zerstört. Ich wollte immer glücklich sein, hab mir das so sehr gewünscht...und andere so sehr darum beneidet...

Ich bin unfähig zu leben. Glück ist für mich nur eine Illusion, nur ein ferner Traum den Träumer träumen die keine wahren Träumer sind, sondern Menschen die es schaffen zu leben.
Aber ich bin auch unfähig zu sterben. Ich höre nicht einfach auf zu atmen und löse mich in Nebelwolken auf nur weil ich mir das wünsche. Ich bleibe da, in einer Welt in die ich nicht gehöre, und spüre bei jedem Herzschlag, jedem Atemzug, wie weh es tut. Zu leben ohne zu leben. Einfach nur noch zu existieren. In keine Welt zu gehören, innerlich nicht mehr lebendig sein, aber äußerlich noch lange nicht tot genug um endlich irgendwo unter der Erde vergraben zu werden und langsam vergessen zu werden, da ich selbst dann endlich alles vergessen kann...

Tot sein kann ich nur wenn ich mich umbringe..Aber ich bin mir nicht sicher ob ich wirklich sterben will..
Ich hab das Gefühl, all der Gedankenwirrwar, das ständige Nachdenken das sich nur im Kreis dreht, die Erinnerungen die mich nicht loslassen, die Gefühle die zu viel für mich sind, alles was ich einfach nicht mehr ertragen kann, bringt mich eines Tages um. So fühlt es sich an. Welch Ironie.

5 Kommentare:

  1. Oft ist die Maske besser, als die Wahrheit..

    Du dich auch. :)

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  2. Dieser Kommentar wurde vom Autor entfernt.

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  3. Hi,

    ich bin über Wieczorama auf deinem Blog gelandet. Du schreibst sehr schön und flüssig und das ist schön zu lesen. Thema Magersucht, Depression: unsere 20 jährige Tochter leidet auch an Depressionen - magersüchtig im eigentlichen Sinne ist sie nicht mehr d.h. sie bringt mittlerweile ausreichend Kilo auf die Waage. So wie es bei dir ist, sieht unsere Tochter vieles pessimistisch, dass nichts klappt, dass nichts funktioniert, dass alles schief geht und sie sucht die Schuld bei sich selbst. Das wird auch gefördert durch die Medien, dass in den Nachrichten nur über Negatives berichtet wird - über Katastrophen und dergl. - und dass die Welt gar nicht objektiv dargestellt wird: dass durchaus vieles funktioniert; dass wir in einem Staat leben, der sich um vieles kümmert; dass unsere Grundversorgung sichergestellt ist; dass wir vielerlei technische Errungenschaften um uns haben, die uns etwas bringen usw. Bei unserer Tochter fragen wir uns oft, wieso kein Hebel umgelegt wird in Richtung auf ein positives Denken. Ich werde auf jeden Fall regelmäßig deinen Blog verfolgen und gelegentlich meine Kommentare schreiben, wenn ich etwas werthaltiges beizutragen habe. Erste Bitte an dich: positiv denken.

    Gruß Dieter

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  4. Es ist wirklich wunderschön geschrieben. Und ich kann mit jedem Satz so sehr mitfühlen. Vielleicht hat das Leben unsere beiden Herzen in die selben Stellen gestochen, so dass sie jetzt synchron zueinander in einem anderen Takt schlagen als es normale Herzen tun. Vielleicht pumpen sie bei jedem verzweifelten Herzschlag gleich viel Blut aus ihren Wunden hinaus in die Leere, so dass es sich verliert und uns nicht mehr am Leben erhalten kann.

    Ich hab dich so lieb und bin so froh, dass ich dich kennen gelernt habe <3

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  5. Maskenmädchen.. Ja, das triffts sehr.

    Ja, ich weiß. War so die Zeit in der mir alles egal war. Ich gefressen habe, wie ein Schwein, alles schleifen lassen habe und nur noch in den Tag hinein gelebt habe. Aber das wird geändert. Ich versuche jetzt wieder öfters zu schreiben und auch wieder mehr Kommentare unter deinen tollen Texten zu hinterlassen. :) ♥

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