Samstag, 28. April 2012

am Limit

Tag und Nacht gehen einfach ineinander über, genau wie die Wochentage. Keiner davon hat irgendeine Bedeutung, keiner bleibt mir irgendwie großartig in Erinnerung. Die Zeit vergeht, aber ich stehe still. Nur meine Gedanken rasen durch meinen Kopf, Gedanken die ich nicht denken will. Das meiste verdränge ich. Und kämpfe mich durch den Tag, müde und schlaflos und absolut kraft- und motivationslos. Alles ist viel zu anstrengend. Ich lebe ohne zu leben, überlebe die Tage. Und dann, an manchen Momenten, kommt all das wieder, was ich meist verdränge, worüber ich nicht nachdenken, mich nicht erinnern will, wieder. Stundenlang liege ich dann da, im Bett unter der Decke, voller Angst, oder sitze einfach nur da und starre ins Leere, ins Nichts, während sich in meinem Kopf alles wieder von vorne abspult, wie ein endloser Film, der weder einen Anfang noch ein Ende kennt. Doch ich kann einfach nicht mehr weinen, seit Wochen nicht mehr. Auch wenn es richtig mies ist, stundenlang zu weinen, ist es immer noch besser als jetzt. Ich habe dann immer das Gefühl weinen zu müssen, es kommen nur keine Tränen. Alles staut sich irgendwie in mir an und kann nicht nach draußen. Das bringt mich langsam um. So fühlt es sich an.
Mir ist alles zu viel. Ich schaffe es einfach kaum, morgens aufzustehen, aus dem Bett zu kommen und mit dem Fahrrad zur S-Bahn zu fahren. Da bin ich dann immer schon so fertig, dass ich am liebsten wieder nach Hause will um mich hinzulegen. Und ich frage mich ernsthaft, was mich davon abhält. Der Unterricht zieht auch einfach nur an mir vorbei, weil mich das einfach nicht interessiert, und ich auch keinen Sinn darin sehe. Ich schlafe kaum noch, weil ich nicht mehr richtig schlafen kann. Entweder liege ich stundenlang im Bett und schlaf nicht ein, während mein Körper durch den Schlafmangel so schwach ist dass ich mich nicht einmal mehr bewegen kann. Aber der Schlaf kommt nicht. Zu viele Gedanken und Erinnerungen im Kopf, die mich wach halten. Und wenn ich dann doch schlafen kann, auch wenn es nur ganz wenige Stunden sind, dann habe ich Alpträume, aus denen ich mitten in der Nacht panisch erwache und dann zitternd und voller Angst unter der Decke liege, und erst recht nicht mehr schlafen kann.  Und am nächsten Morgen fühle ich mich immer mies und total fertig, egal ob ich nun geschlafen habe oder nicht. Mir kommt es so vor, als wäre es nach schlimmen und seltsamen Träumen morgens noch mieser als anders. Mir wird total oft schwindlig und schwarz vor Augen, und es kostet mich große Anstrengung überhaupt weiterzugehen, stehen zu bleiben, oder was ich eben gerade in dem Moment mache. Aber hauptsache ist, dass es keiner bemerkt, und bisher ist mir das eigentlich gelungen.
Seit zwei Tagen hatte ich gar nicht geschlafen, und die Tage davor nur ein paar Stunden jeweils. Und heute nacht, da konnte ich einfach nicht mehr, bin umgekippt. Danach habe ich mich ins Bett gelegt, ein paar Stunden durch seltsame Wachträume gedämmert und dann in der früh ganz wach geworden aber noch stundenlang im Bett gelegen aber nicht aufstehen können. Ich konnte mich nicht bewegen, mein Körper ist viel zu schwach und krank, das spüre ich in solchen Momenten besonders extrem. Atmung zu schnell, Herzrasen, kriege nicht mehr so gut Luft. Irgendwann geht es dann wieder. Das ist immer so, irgendwann geht es wieder. Aber trotzdem frage ich mich, wofür mache ich das eigentlich? Leben, aufstehen, durch den Tag quälen, usw? Ich sehe keinen Sinn darin, und es ist auch nichts schönes, weder schlafen noch wach sein. Weder nachdenken noch nicht nachdenken. Zu viel Traurigkeit oder zu viel Leere. Alles ist irgendwie mist. Also wofür mache ich das überhaupt? Warum bin ich noch da? Warum?
Ich will nicht mehr und kann nicht mehr. Ich bin körperlich und psychisch am Limit. Ich halt das nicht mehr lange aus.





~ Time passes by
and all the dreams I dreamed
turned sad ~


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