Mittwoch, 8. Februar 2012

Wohin gehen tote Träume?

Wohin gehen die Gedanken, wenn man sie nicht mehr denkt? Verschwinden sie einfach spurlos im Nirgendwo? Gedanken sind nicht greifbar, nicht sichtbar, aber dennoch sind sie da, sie existieren in der realen Welt, in uns, in unserem Kopf. Doch wie kann etwas, das existiert, verschwinden als hätte wäre es nie dagewesen, als hätte es das nie gegeben, da es einfach nichts zurücklässt.
Genauso ist es mit Träumen. Träume sind ein Teil von uns, solange wir sie Träumen. Sie sind lebendig, denn sie leben in uns, füllen uns mit Farben und halten uns am Leben.
Doch was passiert mit all den toten Träumen, den vergessenen Träumen, die nur Leere in uns zurücklassen, wenn sie verschwunden sind, die Träume die niemand mehr träumt?
Gibt es irgendwo einen Friedhof der toten Träume, liegen sie alle irgendwo vergraben unter dem Schlamm der tiefsten aller Ozeane?
Kann man Träume irgendwie zurückholen, wenn man sie verloren hat? Wo kann man sie wiederfinden, wie weit muss man gehen? Kann man sie in sich selbst wiederbeleben, irgendwo in den Tiefen des eigenen Ichs, oder haben sie den eigenen Körper verlassen und sind unwiederbringlich gelöscht, ausradiert für immer und ewig?
Träume sind wie Blut, das uns am Leben erhält indem es durch unsere Adern fließt. Wenn man seine Träume und Illusionen verliert, fühlt sich das an, als würde man innerlich immer ein Stück weitersterben, langsam verbluten, dem eigenen Leben dabei zusehen wie es in roten Strömen den Körper verlässt. Nur dass keiner das viele Blut sieht. Alle sehen nur ein Lächeln, sehen nicht wie angestrengt es ist und welche Traurigkeit sich dahinter verbirgt...

6 Kommentare:

  1. Du hast so Recht. Diese Vorstellung ist so treffend. Dass man blutig vor den Menschen steht und sie nur das Lächeln sehen.

    Weißt du es gibt doch diesen Spruch "Leben ist wie Zeichnen ohne Radiergummi". Ich glaube das stimmt. Ich glaube wir sind viel mehr als das was uns bewusst ist. Ich glaube die Tiefe unserer Seele birgt riesige Archieve, in denen jeder einzelne Traum, jeder Gedanke abgezeichnet ist. Jede Idee, jedes Wort, das uns mal gestreift hat hat in uns Spuren hinterlassen, denke ich. Und all diese winzig kleinen Strichchen auf der Zeichnung unseres Lebens bilden unser Sein. Wenn man uns ansieht sieht man Haut, Haare, Augen. Aber man sieht nicht die einzelnen Atome aus denen wir bestehen. Und genauso ist es denke ich mit unserem Sein. Man sieht unseren Charakter, unsere Eigenschaften, unsere Ängste und Wünsche, aber man kann die winzigen Pünktchen nicht sehen, die alles was je in unserem Leben geschehen ist in uns hinterlassen haben und man kann nicht sehen auf welche Art und Weise sie das große Ganze, unsere Seele bilden. Weißt du wie ich meine? Deshalb glaube ich, dass es keine verlorenen Träume gibt.

    Hmm was geht und was geht nicht? <3 Hab dich lieb Seelenschwester :)
    Bei mir gehts so.
    <3

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  2. Seelenschwester.. kennst du auch die Gefühle aus meinem letzten Post? Ich fühle mich so alleine, ich hab so Angst dass dieses eine schlimme Gefühl nicht verstanden wird, dass ich alleine mit ihm bin. Ich hab dich lieb <3

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  3. Oh Süße, vielen Dank dass du mich verstehst! Es ist so unglaublich schlimm, wie viel man über sich ergehen lässt weil man einfach nicht anders kann als bei bestimmten Menschen zu bleiben. Weil man das Gefühl hat mehr nur ein Teil eines anderen Lebens zu sein als ein eigenständiger Mensch. Weil man sich ohne den anderen nicht vorstellen kann, weil man das Gefühl hat die schwächlichen Grenzen um einen herum, die einen als eigenes Individuum definiert haben würden mit der Umgebung, mit diesem anderen Leben verschwimmen. Und dann hält man aus, so viel, einfach weil man glaubt man kann anders nicht überleben, wie als wäre die Blutversorgung des Herzens direkt an die Anwesenheit eines anderen Menschen angeknüpft und man könnte keine Sekunde alleine überleben. Und dann, wenn man irgendwann den Notausgang wählt, sich im letzten Moment doch noch losreist, dann ist es wie als würde die ganze Haut aufreisen dabei, wie als hätte sie so fest an dem anderen Leben geklebt, dass sie sich nicht lösen konnte und was bleibt ist irgendetwas undefinierbares von dem andere Menschen behaupten es sei ein ganzer Mensch, und von dem man weiß, dass man es "Ich" nennen sollte, aber es ist so zerrissen und entstellt, dass man es nicht erkennen kann. Wenn man auf das Leben des anderen Menschen schaut, das man verlassen hat, nur dann kann man sich erkennen, als etwas kleines, das darin fehlt. Aber wie man selbt aussieht, unabhängig von diesem Komplex, was man ist, was das eigene Leben ist, wie man ist, das weiß man einfach nicht.
    Das kann man auch nicht wissen, weil man in einer zwischenmenschlichen Beziehung in der jede einzelne Grenze, die einen ausgemacht hat, überschritten und zertrampelt wurde einfach völlig verloren geht. Wenn einen ein anderer Mensch aussaugt, bis aufs Blut, nichts von einem übrig lässt, wenn man quasi stirbt in der Beziehung und nur noch als eine Ergänzung des anderen weiterexistiert, dann ist man einfach nichts ohne diese andere Person. Absolut nichts.
    Gott ich fühle mich so schlimm :(
    Ich hab dich lieb! <3

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  4. Danke, du bist so lieb <3 Weißt du, wahrscheinlich würde das gar nicht so auffallen, weil unsere Federn bestimmt sehr ähnlich aussehen würden. Seelenverwandtschaft muss sich ja irgendwie abzeichnen ;) Kennst du das aus dem Video auch?
    Ich hab dich auch lieb! So arg! :) <3

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  5. Ich verstehe, dass du es zu heftig findest. Als mein Therapeut das erste mal das was ich erlebt habe mit dem verglichen hat, was Menschen im Dritten Reich durchmachen mussten oder Menschen in Flüchtlingslagern, da dachte ich auch das sei ein zu krasser Vergleich. Oder würde runter spielen wie es den Menschen damals ging. Aber als ich eben letztens wieder ein Buch zu dem Thema gelesen habe ist mir klar geworden, dass er Recht hatte.
    Und ja, die Hölle lebt in den Herzen der Menschen, in den Herzen mancher Menschen. Leider zum Beispiel genau im Herzen der Person, an die ich geraten bin. Ich werde irgendwann mal versuchen, dir die Geschichte zu erzählen <3

    Mir gehts oft ähnlich wenn ich kleine Kinder sehe. Oft schaue ich sie auch lange an und denke mir "Sie sehen so hilflos aus, hoffentlich wachsen sie in einem guten Umfeld auf, hoffentlich geht es ihnen nicht irgendwann so wie mir oder gar noch schlimmer". Wenn ich die Zeit zurückdrehen könnte, dann würde ich sie so verdrehen, dass du nochmal klein sein könntest und irgendetwas tun, damit du nochmal, besser, aufwachsen könntest <3

    Ich hab dich lieb :*

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  6. Dieser Kommentar wurde vom Autor entfernt.

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